Wechsel der Steuerklasse

In Deutschland gibt es sechs verschiedenen Steuerklassen. Der auf das Einkommen des Arbeitnehmers erhobene Lohnsteuerabzug, der Solidaritätszuschlag und die evtl. zu zahlende Kirchensteuer, werden in Abhängigkeit von der jeweiligen Steuerklasse und unter Berücksichtigung von möglichen Freibeträgen errechnet. Die Zuordnung zu einer Lohnsteuerklasse ergibt sich aus dem individuellen Gehalt bzw. Lohn des Arbeitnehmers, seinem Familienstatus und der Anzahl von Kindern. Ein Wechsel der Lohnsteuerklasse ist immer dann notwendig, wenn sich die Lebenssituation des Arbeitnehmers ändert, sich der Arbeitnehmer z.B. scheiden lässt. In diesem Fall kann man die Steuern, solange man noch nicht geschieden ist, noch gemeinsam veranlagen. Nach der Scheidung ist eine Zusammenveranlagung nicht mehr möglich. Eine Scheidung zieht unter Umständen auch Unterhaltszahlungen nach sich. Auch hier gibt es Zusammenhänge mit der Steuerklasse, ist nämlich durch eine günstige Steuerklasse das Nettogehalt höher als es in einer anderen Steuerklasse wäre, erhöhen sich auch die Unterhaltszahlungen. Seit Januar 2009 können Ehepartner, die die Steuerklassenkombination drei und fünf gewählt haben, einen Wechsel der Steuerklasse vier wählen, um zu vermeiden, dass der Ehepartner, der gering verdient, höher besteuert wird. Der Wechsel der Steuerklasse kann einmal im Jahr jeweils bis zum 30. November bei der zuständigen Gemeinde vorgenommen werden. Ein Wechsel muss immer schriftlich und mit der Angabe des Grundes beantragt werden. Ehepartner müssen einen solchen Antrag immer gemeinsam stellen, die Unterschriften beider Eheleute sind notwendig.]]>

Steuersatz

Sieht ein Steuertarif einen Prozentsatz vor, handelt es sich um den Steuersatz. Beispiele sind die normale und ermäßigte Umsatzsteuer sowie der Solidaritätszuschlag. Die normale Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer beträgt 19 Prozent, die ermäßigte sieben Prozent. Der Solidaritätszuschlag beträgt 5,5 Prozent. Im Gegensatz dazu unterliegt die Einkommenssteuer keinem einheitlichen Steuersatz, sondern wird individuell für jeden Arbeitnehmer ermittelt. Sie richtet sich nach der Höhe des Bruttoeinkommens, der Kinderanzahl und dem Familienstand. Freibeträge, Sonderausgaben, Werbungskosten und andere Ausgaben können steuerlich geltend gemacht werden und bestimmen ebenso die Höhe der individuellen Steuerlast. Der Grundfreibetrag und die Progressionsstufen sind Grundlage bei der Errechnung des Steuersatzes. Der Grundfreibetrag gilt bis zu einem Einkommen von 7.843 Euro. Erst wenn das Einkommen den Betrag von 7.843 Euro im Jahr überschreitet, unterliegt das Einkommen der Steuerpflicht. Liegt das Einkommen darunter, ist es von der Einkommenssteuer befreit. Einkünfte, die den Grundfreibetrag übersteigen, unterliegen der Steuerpflicht. Diese setzt sich aus Progressionsstufen zusammen. Dies bedeutet, dass sich die Steuerlast nach der Höhe des individuellen Bruttolohns richtet. Der niedrigste Steuersatz beträgt 15 Prozent, der höchste 45 Prozent. Dies ist der Spitzensteuersatz, der ab einem Einkommen von 250.400 Euro bei Ledigen und 500.800 Euro bei Verheirateten fällig wird. ]]>

Steuerberechnung

Die Steuerberechnung erfolgt in Deutschland für jeden Steuerpflichtigen individuell und wird vom Finanzamt vorgenommen. Eine wichtige Steuer ist die Lohnsteuer. Sie wird vom Lohn oder Gehalt, also dem Arbeitsentgelt eines jeden Einzelnen, abgezogen. Von der Höhe der Lohnsteuer berechnen sich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag. Grundlage für die Steuerberechnung durch das Finanzamt ist die Steuererklärung, die jeder Steuerpflichtige jährlich abgeben muss. Bestimmte Ausgaben können dabei von der Steuer abgesetzt werden, u.a. Fahrtkosten, Aufwendungen für Arbeitsmittel, z.B. die Büroausstattung, Spenden, Beiträge für Gewerkschaften oder Parteien ebenso wie Kinderfreibeträge. Auch Kosten für die Pflege-, Unfall und Haftpflichtversicherung können bis zu einem gewissen Teil die Steuerlast eines jeden Einzelnen reduzieren. Um solche Steuerreduzierungen zu erreichen, müssen bei der Steuererklärung alle Angaben mit Belegen nachgewiesen werden. Da das Steuerrecht sehr kompliziert ist und das Erstellen einer Steuererklärung ebenfalls, können sich sowohl Privatleute als auch Unternehmen und Institutionen Hilfe beim Steuerberater holen. ]]>

Solidaritätszuschlag

Der Solidaritätszuschlag wurde 1991 eingeführt. Er wurde mit den Kosten der Wiedervereinigung, den Unterstützungsaufwendungen für die Länder der ehemaligen Sowjetunion sowie den Kosten und Folgekosten für den, zumeist als zweiten Golfkrieg bezeichneten Krieg im Nahen Osten (Operation Desert Storm) begründet. Der Solidaritätszuschlag ist ein Zuschlag zur Einkommensteuer, Kapitalertragssteuer oder Körperschaftssteuer. Zurzeit liegt der Solidaritätszuschlag bei 5,5 Prozent auf die entsprechende Steuer. Allerdings werden Kinderfreibeträge berücksichtigt. Außerdem verringert sich der Solidaritätszuschlag, wenn das Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt. In diesem Fall wird ein pauschaler Zuschlag von zwei Prozent berechnet. Die Rechtmäßigkeit des Solidaritätszuschlags wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert, einige Politiker wollen ihn abschaffen.]]>

Nettolohn

Der Nettolohn stellt den Betrag dar, der nach diversen gesetzlichen Abzügen vom Bruttolohn bestehen bleibt. Um den Nettolohn zu erfassen, müssen vom Bruttolohn Steuern und Sozialversicherungsabgaben abgezogen werden. So müssen mit der Lohnsteuer, der Kirchensteuer und dem Solidaritätszuschlag steuerliche Abgaben geleistet werden. Daneben werden Sozialversicherungsabgaben Beiträgen für Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung fällig. Diese Beiträge tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen gemeinsam. Sowohl die Steuern als auch die Sozialversicherungsabgaben fallen bei jedem Arbeitnehmer unterschiedlich hoch aus. Für die Höhe der Lohnsteuer ist z.B. die Einteilung in die Lohnsteuerklasse entscheidend. Alle Abzüge werden vom Arbeitgeber automatisch einbehalten und an die entsprechenden Stellen, z.B. das Finanzamt, die Krankenkassen und die Rentenversicherung, weitergeleitet. Doch nicht nur Steuern und Sozialversicherungsbeiträge werden vom Lohn abgezogen, sondern zum Teil sind auch Sachbezüge steuer- und abgabenpflichtig, z.B. Zuwendungen wie ein Firmenwagen oder Freiflüge. ]]>