Das Gehalt einer angestellten Kosmetikerin ist oft bescheidener als in anderen Ausbildungsberufen und wird stark von Faktoren wie dem Arbeitsort, der Berufserfahrung und eventuellen Spezialisierungen beeinflusst. Selbstständige Kosmetikerinnen haben die Chance auf ein höheres Einkommen, tragen aber auch das volle unternehmerische Risiko.
Die monatliche Brutto-Gehaltsspanne für eine angestellte Kosmetikerin in Vollzeit liegt meist zwischen 2.100 Euro und 3.000 Euro. Der Durchschnittswert pendelt sich oft um 2.400 Euro ein.
Hier die Details zu den wichtigsten Einflussfaktoren:
1. Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Gehalt direkt nach der Ausbildung gehört zu den niedrigsten unter den Fachberufen. Es orientiert sich häufig am gesetzlichen Mindestlohn. Ein realistisches Einstiegsgehalt liegt in der Regel zwischen 2.000 und 2.200 Euro brutto pro Monat.
2. Berufserfahrung und Spezialisierung
Mit den Jahren und wachsender Erfahrung steigt auch das Gehalt. Eine erfahrene Kosmetikerin, die vielleicht auch Zusatzqualifikationen erworben hat, kann ihr Gehalt deutlich steigern.
- Berufserfahrene (> 5 Jahre): Können ein Gehalt von 2.500 bis 3.000 Euro erreichen.
- Spezialisierungen: Besonders gefragte Weiterbildungen, z. B. in der medizinischen Kosmetik, der apparativen Kosmetik (Laser, Mikrodermabrasion) oder als Make-up-Artist, können zu einem merklich höheren Gehalt führen. Medizinische Kosmetikerinnen verdienen im Schnitt oft zwischen 2.800 und 3.400 Euro.
3. Der Arbeitsort: Bundesland und Art des Betriebs
Wo man arbeitet, macht einen erheblichen Unterschied.
- Bundesland: Es gibt ein klares West-Ost- und Süd-Nord-Gefälle. In Hessen, Bayern und Baden-Württemberg werden die höchsten Gehälter gezahlt. Ihr Standort Niedersachsen liegt im bundesweiten Mittelfeld, wobei die Gehälter hier tendenziell etwas niedriger sind als im Süden. Rechnen Sie in Niedersachsen mit einem Durchschnitt von ca. 2.100 bis 2.300 Euro.
- Art des Betriebs:
- Kleine, lokale Kosmetikstudios: Zahlen oft am wenigsten und orientieren sich stark am Mindestlohn.
- Große Parfümerie-Ketten oder Drogerien: Zahlen meist etwas besser und bieten oft tariflich geregelte Strukturen.
- Wellness-Hotels und SPAs: Gehobene Hotels zahlen häufig die besten Gehälter für angestellte Kosmetikerinnen, da hier ein hoher Anspruch an Qualität und Service gestellt wird.
- Hautarztpraxen/Plastische Chirurgie: Wer im medizinischen Bereich arbeitet, kann ebenfalls mit einem überdurchschnittlichen Gehalt rechnen.
4. Selbstständigkeit: Hohe Chancen, hohes Risiko
Viele Kosmetikerinnen machen sich mit einem eigenen Studio selbstständig. Hier ist die Einkommensspanne enorm.
- Einkommen: Der monatliche Verdienst ist kein festes Gehalt, sondern der Gewinn, der nach Abzug aller Kosten (Miete, Produkte, Versicherungen, Steuern etc.) übrig bleibt.
- Potenzial: Erfolgreiche selbstständige Kosmetikerinnen mit einem guten Kundenstamm, exzellentem Marketing und einer gefragten Spezialisierung können einen monatlichen Gewinn von 3.500 Euro und deutlich mehr erzielen.
- Risiko: Gerade in der Anfangsphase kann der Verdienst auch sehr niedrig sein und unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Der Erfolg hängt stark vom unternehmerischen Geschick ab.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Beruf der Kosmetikerin ist oft von Leidenschaft geprägt, aber im Angestelltenverhältnis selten ein Weg zu hohem Reichtum. Das Gehalt beginnt auf einem niedrigen Niveau, kann aber durch Erfahrung, den richtigen Arbeitgeber und vor allem durch gefragte Spezialisierungen gesteigert werden. Der Schritt in die Selbstständigkeit bietet die größten finanziellen Chancen, erfordert aber auch viel Engagement und unternehmerisches Denken