Zertifikate

Zertifikate bezeichnen nicht nur Beglaubigungen, Bescheinigungen, Gütesiegel oder Zeugnisse, sondern in wirtschaftlichen Kontexten auch Wertpapiere. Zertifikate werden von Banken in den Umlauf gebraucht und mehrheitlich an Privatkunden verkauft. Sie ermöglichen, dass auch Privatanleger in schwer zugängliche Anlagen wie z.B. Rohstoffe oder komplizierte Strategien investieren können. Zertifikate gehören zu den strukturierten Finanzprodukten und beschreiben eine Schuldnerverschreibung. Es ist zwischen zwei Formen von Zertifikaten zu unterscheiden, die Partizipationszertifikate und die Zertifikate mit definierter Rückzahlung. Erstere haben keine begrenzte Laufzeit und folgen dem Wert des Basiswerts. Anleger müssen den Wert nicht an der Börse kaufen, sondern können flexibel und in verschiedene Basiswerte investieren. Beispiele für Partizipationszertifikate sind Index-, Strategie- und Themenzertifikate. Zertifikate mit definierter Rückzahlung haben eine begrenzte Laufzeit und nehmen einen Wert an, der von zuvor vereinbarten Bedingungen abhängig ist. Beispiele sind hierfür Aktienanleihen, Optionsscheine und Expresszertifikate. Da Zertifikate keine feste Verzinsung gewähren, sondern vom Erfolg am Finanzmarkt abhängen, sind sowohl ihre Ertragschancen als auch Verlustrisiken unterschiedlich. Ist die Stelle, die die Zertifikate emittiert hat, zahlungsunfähig, ist das investierte Kapital verloren. Zwar werden Zertifikate normalerweise von soliden Banken vergeben, ein Risiko bleibt jedoch bestehen. Zudem sind die Kosten für Zertifikate, anders als bei Investmentfonds, nicht von Beginn an ersichtlich. Die Kosten, die der Anleger tragen muss, muss die Bank nicht gleich von Beginn ausweisen. Erträge aus Zertifikaten sind in Deutschland steuerpflichtig. Eine Ausnahme bilden Zertifikate, die nicht als Finanzinnovation eingestuft, die vor dem 14. März 2007 gekauft wurden und bei denen der Zeitraum zwischen Kauf und Verkauf mindestens ein Jahr beträgt. Alle anderen Zertifikate unterliegen der Abgeltungssteuer. Ist der Steuersatz des Anlegers niedriger als der Steuersatz der Abgeltungssteuer, kann der Anleger die Erträge aus den Zertifikaten freiwillig bei der Einkommensteuer angeben und sie werden mit dem niedrigen Steuersatz verrechnet. In Deutschland werden Zertifikate zwar an den Börsen in Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin gehandelt, hauptsächlich findet der Handel jedoch außerhalb der Börse statt. ]]>

Indexfonds

Indexfonds sind Investmentfonds, die einen bestimmten, repräsentativen Index nachbilden und die Entwicklung eines bestimmten Wertes nachbilden. Ihr Ziel ist es, einen besseren Wert als der entsprechende Index zu erreichen. Um einen Index möglichst exakt nachzubilden, wird die Investition z.B. in die auf dem Index basierenden Wertpapiere gelegt und zwar in dem gleichen Verhältnis wie der Index. Hierbei dürfen nur Aktien aufgenommen werden, die sich auch im Index befinden. Als passiv gemanagte Fonds, fallen bei Indexfonds keine hohen Managementgebühren an, da kein Fondsmanager versucht, durch Selektionen die Renditen eines Indexes zu übertreffen. Der Fondsmanager ist lediglich eingebunden, wenn neue Unternehmen im Index aufgenommen oder herausgenommen werden. Aufgrund dieser passiven Rolle der Fondmanager fallen Indexfonds für die Investoren kostengünstig aus. Da es in Deutschland durch rechtliche Anlagegrenzen lange Zeit nicht möglich war, den Index genau nachzubilden, sind Indexfonds erst seit April 2008 mit dem Finanzkraftförderungsgesetz zugelassen. Sie können direkt bei der Börse, zum jeweils aktuellen Kurs, oder bei Banken, mit entsprechenden Gebühren, erworben werden.]]>